Als es damals Sid noch nicht gab, besaß die Organisation der FTP-Sites eine große Schwachstelle: Es galt die Annahme, dass beim Erstellen einer Architektur im derzeitigen Unstable die Veröffentlichung erfolgte, sobald diese Distribution das neue Stable wurde. Allerdings ist dies für viele Architekturen nicht der Fall, mit dem Ergebnis, dass diese Verzeichnisse zum Release-Termin verschoben werden mussten. Dies war extrem unpraktisch, da das Verschieben sehr viel Bandbreite verbrauchte.
Die Archiv-Administratoren umgingen dieses Problem jahrelang, indem sie Programme für unveröffentlichte Architekturen in einem speziellem Verzeichnis namens »sid« lagerten. Für diese unveröffentlichten Architekturen wurde, sobald sie dann veröffentlicht wurden, ein Link vom derzeitigen Stable auf Sid gesetzt. Ab diesem Zeitpunkt wurden sie ganz normal innerhalb des Unstable-Zweiges erstellt. Diese Anordnung verwirrte allerdings die Benutzer.
Mit der Einführung von Paket-Pools (siehe auch Was befindet sich im pool-Verzeichnis?, Abschnitt 6.10) wurden binäre Pakete an den vorschriftsmäßigen Orten des Pools gespeichert, unabhängig von der Distribution. Dadurch wird verhindert, dass mit der Veröffentlichung einer Distribution große Mengen an Bandbreite verbraucht werden (allerdings wird sukzessiv Bandbreite während der Entwicklung verbraucht).
dists/stable/main, dists/stable/contrib, dists/stable/non-free und dists/unstable/main/, etc.
Historisch betrachtet wurden Pakete früher in einem Unterverzeichnis von dists, abhängig von der Zugehörigkeit zu einer Distribution, gelagert. Dies verursachte zahlreiche Probleme, z.B. großen Bandbreitenverbrauch wenn größere Änderungen an einem Spiegel vorgenommen wurden. Durch die Einführung des Paket-Pools konnten diese umgangen werden.
Die dists-Verzeichnisse werden immer noch für die Indexdateien von Programmen wie apt genutzt.
Beachten Sie, dass es einige (Software)-Portierungen gibt, die dies auch für
andere Paketverwaltungssysteme wie den »Red-Hat-Paketverwalter« (auch als
rpm
bekannt) ermöglichen.
Obwohl das dazu führen kann, dass ein System mit mehr Paketen installiert wird, als es momentan zum Arbeiten braucht.
Die debian-Listenbetreff-request@lists.debian.org-Adresse ist dafür zu benutzen.
Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 5.0.1.4.201403191214, 19 March 2014